Feuerwogen by Kantra Virginia

Feuerwogen by Kantra Virginia

Autor:Kantra, Virginia [Kantra, Virginia]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi, azw3
Tags: Paranormal
ISBN: 3426413175
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2014-02-03T23:00:00+00:00


»Hey, mein Kleiner.«

Nicks Kopf fuhr hoch. Sein Comicheft fiel zu Boden. »Mom!«

Er war froh, so froh, sie zu sehen. Auch wenn sie fürchterlich aussah. Ihr Gesicht war kalkweiß und müde. Okay, müde hatte er sie schon früher gesehen. Aber ihr Hals … O Mann. Beim Anblick ihres Halses wurde ihm schlecht.

Sie fing seinen Blick auf und nestelte beiläufig an ihrem Kragen. »Wie geht es dir?«, fragte sie. Sie klang wie Nonna, wenn sie rauchte.

Nick hob eine Schulter. »Ganz gut. Und dir?«

Sie lächelte und setzte sich auf die Bettkante, wie sie es getan hatte, als er noch klein war. »Alles bestens. Jetzt wird alles wieder gut.«

Er wollte ihr so gern glauben. Das wollte sie auch, er konnte es sehen. Aber der Schrecken der letzten Nacht war noch zu nah. Zu brutal. Er sah die blauen Flecken, die aus ihrem Ausschnitt lugten. Dieser Scheißkerl hatte ihr wehgetan, und Nick hatte nichts dagegen unternommen, hatte nicht einmal gewusst, dass sie in Schwierigkeiten steckte, bis es zu spät war.

»Was ist, wenn er zurückkommt?« Seine Stimme klang brüchig, was ihm peinlich war.

Seine Mom tat gar nicht erst so, als wüsste sie nicht, von wem er sprach. »Das wird er nicht«, antwortete sie bestimmt. »Er sitzt im Gefängnis.«

Normalerweise hütete sich Nick davor, einen Streit anzufangen, wenn sie so klang. Aber seine Angst drängte ihn zu der Frage: »Aber was ist, wenn er doch wiederkommt?«

Jemand klopfte an die Tür.

Nicks Magen krampfte sich zusammen.

Dieser Dylan steckte den Kopf ins Zimmer und nickte Nick zu. »Wie geht’s, Kumpel?«

»Was machst du hier?«, fragte Nick.

»Alles okay«, sagte Regina. »Würde es dir etwas ausmachen …?«

Dylan ignorierte sie. »Ich passe ein bisschen auf deine Mutter auf«, erklärte er über ihren Kopf hinweg. »Bis es ihr besser geht. Okay?«

Nick schluckte, und etwas von der Last der Sorge und der Schuldgefühle fiel von seinen Schultern ab. Dylan war cool. Er hatte gesagt, dass er Nicks Mom finden würde, und das hatte er getan. Wenn er auf sie aufpassen wollte, war das in Ordnung. Es war gut. Jemand musste es tun.

Nick zuckte mit den Schultern. »Ja, okay.«

Dylan nickte noch einmal, so als hätten sie eine Abmachung getroffen. Seitdem Nick zum ersten Mal die blauen Flecken am Hals seiner Mom gesehen hatte, hatte er sich nicht mehr so gut gefühlt. »Gut. Ich gehe jetzt die Suppe holen«, teilte er Nicks Mom mit.

Die Tür schloss sich geräuschlos hinter ihm.

Seine Mutter saß auf der Bettkante und biss sich auf die Lippen.

Etwas in Nick begann zu zittern. »Mom?«

Da richtete sie ihren Blick auf ihn, und er war wie ihr Lächeln – wach, warm und vertraut. Das Zittern hörte auf. »Meinst du, dass du jetzt ein bisschen schlafen kannst?«, fragte sie.

Das konnte er, weil sie da war. Vielleicht, weil auch dieser Mann da war, Dylan, und auf sie aufpasste.

Nick kuschelte sich unter seine Bettdecke, und als sie sich zum Gutenachtkuss über ihn beugte, schlang er beide Arme um sie wie ein kleiner Junge. Und anschließend konnte er sie wieder loslassen.



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